Erster Sanitätslehrgang nach 2 Jahren
Seit zwei Jahren gibt es wieder einen Sanitätslehrgang im DRK-Kreisverband Wittlage Der Eröffnungsabend am Freitag, 18. Februar
Für den Sanitätsdienst in der Region bedarf es gut ausgebildete Fachkräfte, die an mehreren Wochenenden in ihrer Freizeit in den Räumen der DRK-Unterkunft Bohmte einen umfangreichen Lehrgang absolvieren und die dann am 2. April hoffentlich die Abschlussprüfung bestehen werden. Ein erfahrenes Ausbilder-Team mit Bereitschaftsleiterin Melanie Sälter, DRK-Ausbildungsbeauftragter Jürgen Kluge und Sanitätsausbilder Heiko Klawuhn wird die Nachwuchskräfte an mehreren Wochenenden den vom DRK-Landesverband Niedersachsen verbindlich vorgegebenen Lehrstoff vermitteln. Am Freitagabend, als sich draußen der heftige Februar-Sturm aufbaute, wurden die Teilnehmer im Ausbildungsraum der Bohmter DRK-Unterkunft begrüßt, einige kommen aus den Ortsverbänden des DRK-Kreisverbandes Wittlage, die anderen aus den Ortsvereinen im DRK-Kreisverband Osnabrück-Land. Unter den Teilnehmern einige Schüler aus Bohmte, 15 und 16 Jahre alt und auch schon berufstätig und ältere DRK-Kräfte haben sich für diesen Lehrgang gemeldet.
Das bewährte Ausbilderteam erklärte gleich zu Beginn, dass die Lehrgangsteilnehmer kein Frontalunterricht erwartet, sondern viele praktische Einheiten mit simulierten Einsatzanforderungen. Die Teilnehmer würden dann aufgefordert, jeweils in wechselnden Zweier-Teams, die notwendigen Einsatzschritte in zeitlich richtiger Reihenfolge auszuführen, die Einsatzhygiene zu beachten und mit den Verletzten (hier waren es „Dummies“) jeweils umsichtig umzugehen.
Wegen der Pandemie mussten die Teilnehmer während der gesamten Unterrichtszeit die Schutzmasken tragen und für jeden Unterrichtstag einen Schnelltext mit negativen Ergebnis durchführen – aus Sicherheitsgründen. Vielleicht ändern sich diese Anforderungen, wenn das Land Niedersachsen die Corona-Schutzvorschriften einheitlich ändert.
DRK-Ausbildungsbeauftragter Jürgen Kluge verteilte an die Teilnehmer das „Handbuch für den Sanitätsdienst“. Hierin wird auf 290 Seiten anschaulich beschrieben, was von ausgebildeten Sanitätern und Rettungshelfern erwartet wird. Der Stoff ist sehr umfangreich, beginnend mit einer Einführung in die menschliche Anatomie, das Gehirn und Nervensystem, die Atmung, Blut- und Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System. Der ehrenamtliche Sanitätshelfer kann nicht über das Fachwissen eines Mediziners, des hauptamtlichen Krankenpflege- oder Rettungspersonals verfügen, doch ein ausreichendes Basiswissen ist unerlässlich. Die ehrenamtlichen Sanitätskräfte, die bei öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt werden und die in ihrer bewusst auffälligen-reflektierenden Schutzkleidung sichtbar sind, sollen für eine verletzte Person lebensbedrohliche Störungen so lange fachgerecht versorgen, bis der hauptamtliche Rettungsdienst mit oder ohne Notarzt eintrifft. Wenn er mit einem Lagebericht den Patienten an das hauptamtlich und höher qualifizierte Rettungspersonal übergibt, dann hat der ehrenamtliche Sanitäter nach bestem Können und Wissen seine Pflicht getan.
Die im Sanitätslehrgang vermittelten Ausbildungsinhalte sind auch für Betriebssanitäter nützlich und ebenso für das private Umfeld, denn helfen wollen ist gut, helfen können ist besser. So heißt es für die Teilnehmer am Freitagabend, am Sonnabend und am Sonntag, in der Gruppe zu lernen und in der Woche nochmal in das Lehrbuch zu schauen, denn bei der Prüfung mit mehreren Stationen wird von einer externen Prüfungskommission das Wissen und Können abgefragt – und jeder Teilnehmer möchte das Abschlusszertifikat erhalten.
Text und Fotos: E. Grönemeyer