Geldspende für die Wittlager Mahlzeit
Die gestiegenen Lebensmittelpreise haben auch die Wittlager Mahlzeit erreicht – dieses Gemeinschaftsangebot ist auf Spenden angewiesen
Am letzten Mittwoch gab es eine leckere Hühnersuppe mit Fleischeinlage und Ei nach „Oma’s Wittlager Land-Rezept“ für 120 Gäste bei der „Wittlager Mahlzeit“. Viele sind Stammgäste, aber es kommen auch neue Besucher, die von dem reichhaltigen Angebot beeindruckt sind. Die Teilnehmer am Essen spendeten rund 450 Euro in das aufgestellte Sparschwein, doch diese Summe reicht kaum, um die Zutaten für 150 Liter Eintopf oder manchmal Suppe abzudecken. Das Essen wird in Terrinen gereicht und einige haben kräftigen Hunger, so dass sie mehrere gefüllte Teller „verputzen“ können. Dazu gibt es Brot, Wasser, ein Dessert und Kaffee oder Tee.
Viele Besucher fragen sich, wie wird dieses wöchentliche Angebot finanziert, wo doch die Lebensmittelpreise so drastisch gestiegen sind? Einmal von den freiwilligen Spenden der Teilnehmer, einige haben die Situation erkannt und füttern das Sparschwein, in dem sie einige Euro mehr drauflegen. Allein vom Wareneinsatz kostet die Einzelmahlzeit schon bis zu 5,00 Euro, selbst wenn das Küchenteam versucht möglichst sparsam zu wirtschaften.
So spendete eine Besucherin spontan einige Pfund Bohnenkaffee, ein Landwirt Kartoffeln und Möhren, ein anderer Apfel für Apfelkompott. Der DRK-Kreisverband Wittlage stellt das Sozialzentrum einschließlich der Großküche und die Betriebskosten zur Verfügung. Und das DRK-Verpflegungsteam sowie das Helferteam des ökumenischen Arbeitskreises arbeitet kostenfrei meist Woche für Woche für die „Wittlager Mahlzeit“. Die Lebensmittel müssen am Vortag eingekauft werden und am Mittwoch früh wird das Gemüse geschnippelt, geputzt und gekocht, serviert und für den großen Abwasch sowie die Reinigung der Küchenräume sorgen Hilfskräfte unentgeltlich. Diese meisten Besucher, die sich an den „gedeckten Tisch“ setzen können, wissen um die viele Arbeit hinter den Kulissen. Freiwillige Helfer, die sich ehrenamtlich einbringen wollen, sind willkommen. Natürlich ist das Essensangebot für diejenigen, die finanziell kaum über die Runden kommen kostenfrei. Deshalb wird das Angebot auch auf freiwilliger Spendenbasis angeboten.
Trotzdem muss das Organisationsteam dafür sorgen, dass die Finanzierung langfristig gesichert ist und nicht wegen „roter Zahlen“ eingestellt werden muss.
Deshalb wurde die Geldspende, die der Ortsrat Eielstädt als Dauerspende beschlossen hatte, jährlich 100 Euro, gerne vom DRK-Team mit Hermann Pannenborg, Uwe Schleenvoigt und Günter Harmeyer entgegengekommen. Eine Abordnung des Ortsrates Eielstädt mit Ortsbürgermeisterin Jutta Harmeyer, Klaus Hassis, Hendrik Bönnschen und Jens Wagener überzeugten sich selbst von dem schmackhaften Essensangebot. Eine Spende hatte ebenfalls der Ortsrat Wittlage bewilligt. Der Ortsrat Bad Essen hat jetzt 250 EURO bereitgestellt.
DRK-Küchenchef Hermann Pannenborg möchte demnächst gerne einen Steckrüben-Eintopf „Wittlager Landart“ servieren; vielleicht gibt es einen Landwirt, der rd. 40 kg Steckrüben als Sachspende zur Verfügung stellen kann?
Das DRK-Verpflegungsteam ist für einen Spaß zu haben. Für ein Foto demonstrierten Hermann Pappenborg, Chef der DRK-Verpflegungsgruppe und als langjähriger Koch „Autodidakt“; an seiner Seite links DRK-Koch Uwe Schleenvoigt, gelernter Metzger, dass das Küchenteam schon mal die Fleischreste von einem Knochenstück abnagt. Uwe Schleenvoigt’s Spezialgebiet ist aufgrund seiner beruflichen Vorbildung das Anbraten von Fleisch für die wöchentlichen Eintopf-Mahlzeiten. Er versteht es auch einen Braten perfekt zu pökeln und zu würzen und aus Mett kann er wunderbar gewürzte und schmackhafte Buletten oder Frikadellen „zaubern“. Auch mit Gewürzen kennt er sich gut aus, so dass die Eintopfgerichte sehr gut gewürzt sind und den Gästen gut munden.
Das DRK-Kochteam in Wittlage sucht weiterhin Nachwuchskräfte, die an in einem lockereren Team mitarbeiten wollen und die bei dieser Aufgabe auch für die private Anwendung zu Hause Erfahrungen sammeln können.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer