Zwischenbericht von der Wittlager Mahlzeit im Oktober 2021
Wittlager Mahlzeit im Oktober 2021
Am 20. Oktober kamen 84 Besucher zur Wittlager Mahlzeit und mit den 25 ehrenamtlichen Hilfskräften wurden insgesamt 109 Essen ausgegeben. Willi Huge, dessen Haupteinsatzgebiet die Großspülmaschine in der DRK-Küche im Sozialzentrum in Wittlage ist, zählt die Teller, die hygienisch abgewaschen werden.
Derzeit wird die Wittlager Mahlzeit noch in zwei Partien angeboten, nämlich für die Gruppe 1 um 11.30 Uhr und für die Gruppe 2 um 13.00 Uhr. Diese Aufteilung erfolgt wegen der Pandemie, obwohl nach dem Neustart am Eingang die Besucher ihren jeweiligen Status nachweisen müssen; die meisten Besucher sind vollständig geimpft oder sind mit ärztlichem Attest genesen. Es gibt dann Berechtigungs- und Zugangskarten, so dass beim nächsten Besuch die Einlasskontrolle recht einfach ist, nämlich nur die Karte vorzeigen und das Kontrollteam um Udo Fahrenkamp, Uta Landwehr, Josef Stallmann und Ingo Becker prüfen die Zugangskarten und tragen den Besuch in ein Verzeichnis ein, so dass der Zugang zügig abläuft – Warteschlangen gibt es kaum.
Das DRK-Küchenteam
Warum gibt es keinen Speiseplan für den Monat? Die Erklärung ist simpel. DRK-Küchenteam-Chef Hermann Pannenborg, an seiner Seite Margot Appelt und die übrigen Mitglieder der Küchengruppe entscheiden erst am Dienstag, welches Gericht am Mittwoch serviert wird. Der Grund – das Frischgemüse, Fleisch und Würstchen, das möglichst preisgünstig bezogen werden kann, wird eingekauft und am Folgetag verarbeitet. Das Gemüse soll frisch sein aus der Saison und möglichst aus der Region. Um über 100 Portionen Eintopf vorzubereiten und zusätzlich noch eine Menge, die die Besucher in Töpfen für den Folgetag mitnehmen. Wer eine Portion mit nach Hause nimmt, sollte schon eine angemessene Spende geben. Dafür steht ein großes Sparschwein am Ausgang.
So kostet die Herstellung von bis zu 200 Portionen Eintopf schon 300 bis 500 Euro. DRK-Küchenchef Hermann Pannenburg muss auch wirtschaftlich kalkulieren, damit die Kosten nicht „durch die Decke“ schießen. Die Gemeinde Bad Essen gibt zwar einen jährlichen Zuschuss und es gibt vereinzelt größere Spenden von Privatpersonen oder Betrieben oder aus Kollekten der Kirchen.
Auch die Erlöse aus dem „Sparschwein“ werden dringend benötigt, oft sind es um die 300 Euro oder mehr, die von den Besuchern gespendet werden. Dieses Geld wird vollständig für den Wareneinkauf benötigt. Die Kosten für Strom, Wasser und Reinigung trägt weitgehend der DRK-Kreisverband Wittlage
Ehrenamtliches Engagement
Die Wittlager Mahlzeit lässt sich nur realisieren, weil das DRK-Küchenteam wöchentliche viele Stunden unentgeltlich und ehrenamtlich für den Wareneinkauf und die Herstellung der Mahlzeit in der modernen Großküche sorgt.
Außerdem ist es wohl ein gelungenes Beispiel für ehrenamtliches Engagement: Der Arbeitskreis Ökumene der hiesigen Kirchen, der SELK, der katholischen Kirche Bad Essen und die evangelischen Kirchengemeinden Bad Essen, Barkhausen-Rabber und Lintorf stellen rund 50 freiwillige Helferinnen und Helfer, die am Mittwochmorgen beim „Gemüseschnippeln“ helfen, die die langen Tischreihen eindecken, die dann die Terrinen mit dem heißen Eintopf an den Tischen servieren und auch für den Nachschlag sorgen, später gibt es dann das Dessert und Sprudelwasser, Kaffee oder Tee. Anschließend werden die Tische abgeräumt und gesäubert für die zweite Besuchergruppe.
Müssten alle diese Serviceleistungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlt werden, wäre die Wittlager Mahlzeit finanziell kaum durchführbar.
Viele Menschen kennen kaum den „ehrenamtlichen Einsatz“, ohne nach einer Bezahlung zu verlangen? Deshalb sollte dieses Engagement erwähnt werden mit großer Hochachtung. Helmut Schnitker und Rita Fahrenkamp koordinieren diesen ehrenamtlichen Einsatz und können auf über 50 Hilfskräfte zurückgreifen.
Management für die Wittlager Mahlzeit
Damit dieses Angebot finanziell durchführbar ist, gibt es die verantwortlichen Führungskräfte, beispielsweise die DRK-Vorstandsmitglieder Dr. Josef Hoffschröer und Günter Harmeyer.
Im Hintergrund wird also ein „großes Rad“ gedreht, viele Aktivitäten müssen aufeinander abgestimmt werden. Dieses Zusammenwirken ist das Erfolgsrezept der „Wittlager Mahlzeit“.
Die Gäste
Viele sind Stammgäste, die die gemeinsame wöchentliche Mittagsmahlzeit im DRK-Sozialzentrum schätzen, das Essen, aber auch das Zusammentreffen mit Bekannten, so dass die Tischgespräche sehr willkommen sind. Es gibt auch immer mal neue Gäste, die von ihrem Besuch auch noch Außenstehende über dieses Angebot informieren können.
Diesmal waren Annette Ludzay, einst Geschäftsführerin des Kur- und Verkehrsvereins Bad Essen mit ihrem Mann Herbert, der Vorsitzendender des Sozialverbandes Bohmte-Stirpe-Ölingen ist sowie Musiklehrer Hartwig Ventker, stellvertretender Vorsitzender des Kunst- und Museumskreises, zu Gast, die sich beeindruckt zeigten von der freundlichen und offenen Atmosphäre.
Text und Fotos: E. Grönemeyer