Ausbaupläne trotz angespannter Finanzlage
Bad Essener DRK will neue Defibrillatoren und einen Sanitätsdienst einrichten / Chefarzt als neue Personalie
Wittlage
Der DRK-Ortsverein setzt sich nach den Worten seines Vorsitzenden Dr. Josef Hoffschröer dafür ein, dass die Gemeinde Bad Essen zusätzliche Defibrillatoren (AED) beschafft und aufstellt, sodass bei einem Herzstillstand schnell wirkungsvoll Hilfe geleistet werden könnte. Außerdem könnte in Bad Essen in Kürze ein Sanitäter vor Ort als zusätzlicher Dienst installiert werden, wie sich jetzt bei der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins zeigte.
Diese hatte zuvor schon dreimal coronabedingt verschoben werden müssen und fand jetzt unter Einhaltung der Abstands- und Schutzregeln im Sozialzentrum des DRK statt.
Sowohl der Defibrillator im Sole-Freibad als auch das Gerät in der Tennishalle seien bereits zur Rettung von Menschenleben eingesetzt worden, schilderte Hoffschröer während der Versammlung, die durchaus unter schwierigen Vorzeichen stand – denn finanziell gesehen geht es dem DRK derzeit nicht so gut.
Einen schwierigen Part hatte demzufolge die Schatzmeisterin Andrea Wobig zu leisten, nämlich zu erläutern, wie die coronabedingten Einnahmeausfälle kompensiert werden könnten. Einige Gewerbetreibende seien aufgrund einer persönlichen Ansprache bereit gewesen, die Arbeit des DRK vor Ort mit einer Geldspende zu unterstützen. Mathias Pauck sei gegenwärtig in der Gemeinde werbend für neue passive Mitglieder unterwegs. Derzeit hätten bereits 50 Einwohner sich für eine passive Mitgliedschaft entschieden, was eine große Hilfe für den DRK-Ortsverein bedeute. Die Unterstützung sei dringend notwendig.
Der neue zweite stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins ist Dr. Ulrich Billenkamp aus Bad Essen, der jetzt als Chefarzt der Internistischen Abteilung am Ostercappelner Krankenhaus tätig ist. Er ist auf der Jahreshauptversammlung einstimmig in sein neues Amt gewählt worden. Als Wahlleiter hatte Bad Essens Bürgermeister Timo Natemeyer fungiert, der in seinem Grußwort auch einen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit aussprach.
Vorsitzender Hoffschröer sagte, das im September 2018 eingeweihte DRK-Sozialzentrum sei im Jahr 2019 für insgesamt 159 Veranstaltungen genutzt worden. Da die Gemeinde Bad Essen ihr Dorfgemeinschaftshaus in Rabber für einen begrenzten Zeitraum wegen des großen Bedarfs als Kindertagesstätte nutzen werde, müssten zusätzliche Veranstaltungen in das DRK-Sozialzentrum verlegt werden. Hier liege die Terminplanung in den Händen des Ehepaares Raube.
Im September 2019 sei die „Wittlager Mahlzeit“ gestartet, und bis zur Einstellung aufgrund der Corona-Pandemie im März seien 26 Termine mit insgesamt 3496 Besuchern durchgeführt worden; bei den Einzelveranstaltungen seien es oft bis zu 150 Personen gewesen. Die Corona-Zwangspause sei genutzt worden, um als Gewährleistung einen Großkochtopf in der Küche auszutauschen, so dass dort jetzt bis zu 150 Liter Eintopf zubereitet werden könnten.
Verabschiedet wurde zuletzt eine neue Vereinssatzung, nachdem diese zuvor von DRK-Justiziar Bönnschen geprüft und mit dem Registergericht und dem Finanzamt bezüglich der weiteren Anerkennung der Gemeinnützigkeit abgestimmt worden war. Diese neu beschlossene Satzung des DRK-Ortsvereins Bad Essen sieht vor, dass es neben dem Vorsitzenden zwei gleichberechtigte Stellvertreter gibt. Unter der Wahlleitung von Bürgermeister Timo Natemeyer wurde als einziger Kandidat hierzu einstimmig wie erwähnt Dr. Ulrich Billenkamp (Jahrgang 1956) gewählt, der sich zunächst den Mitgliedern vorgestellt hatte. Er ist seit 1992 in Bad Essen beheimatet und war früher als Oberarzt am Krankenhaus Ostercappeln und davor als Notarzt unterwegs.
Text: Eckhard Grönemeyer