Auszeichnung der "Wittlager Mahlzeit" durch die Diakoniestiftung
Für das Gemeinschaftsprojekt der fünf Kirchengemeinden und des DRK-Kreisverbandes Wittlage e.V. gab es jetzt eine Ehrenurkunde und ein Preisgeld der Diakonie-Stiftung im Kirchenkreis Osnabrück
Für das wohl einzigartige Projekt „Wittlager Mahlzeit“ haben sich als Träger gefunden, die in dieser Konstellation eher selten so tiefgreifend zusammenarbeiten. Fünf Kirchengemeinden, die evangelisch-lutherischen, die katholische Kirchengemeinde und die selbstständig evangelisch-lutherische, kurz SELK, alle in der Gemeinde Bad Essen, haben sich in einem Arbeitskreis Ökumene zusammengeschlossen. Durch diesen Arbeitskreis Ökumene konnten über 60 Hilfskräfte gewonnen werden, die wöchentlich mit einer Anzahl von 10 bis 12 Ehrenamtlichen vollständig unentgeltlich an der Durchführung der Wittlager Mahlzeit mitwirken.
Der andere Partner der „Wittlager Mahlzeit“ ist der DRK-Kreisverband Wittlage e.V., der die Räumlichkeiten im DRK-Sozialzentrum und besonders die moderne Großküche samt der ehrenamtlichen DRK-Fachkräfte des Küchenteams einbringt, die die wöchentlich wechselnden Eintopfgerichte jeweils frisch und schmackhaft zubereitet.
Die beiden großen Amtskirchen haben landesweit eigentlich mit ihnen religiös eher verbundenen Sanitätsorganisationen eine Zusammenarbeit, den Johannitern und den Maltesern. Diese sind jedoch in der Gemeinde Bad Essen nicht vertreten. Hier agiert das DRK als wohl einzig vor Ort präsente Sanitätsorganisation. Der DRK-Kreisverband ist gebunden an die Grundsätze des internationalen Roten Kreuzes und somit an die religiöse Neutralität. Auf jeweils einen großen Fahnenbanner im DRK-Sozialzentrum sind diese Grundsätze und die Mitwirkenden an der Ausrichtung der „Wittlager Mahlzeit“ ersichtlich.
Die Vielzahl der bereits durchgeführten und für die Öffentlichkeit angebotenen Mahlzeiten hat gezeigt, dass die beiden Partner, der kirchlich gebundene Arbeitskreis Ökumene und das religiös neutrale DRK auf Augenhöhe fair und zuverlässig zusammenarbeiten können in dem gemeinsamen Projekt. Die Zusammenarbeit in dieser Form ist sicher einzigartig und könnte Vorbild-Charakter für andere Regionen und Träger haben. Hier in der Gemeinde Bad Essen hatte das Gründungsteam der „Wittlager Mahlzeit“ den Mut, etwas Neues zu wagen.
Es ist gelungen.
Pastorin Monika Stallmann und der Vorsitzende des Arbeitskreises Ökumene, Helmut Schnitker, haben in einem Bewerbungsantrag die „Wittlager Mahlzeit“ eingehend vorgestellt, und die dreiköpfige Jury befand das Konzept und die Durchführung für so gelungen, dass dafür der zweite Preis zuerkannt wurde. Der zweite Preis wurde jedoch geteilt, so dass die Platzierung auch die Martini Gemeinde Melle-Buer erreichte, die mehrmals wöchentlich zu Kaffee, Kuchen und Klönen einlädt.
Die Überreichung der Preise fand in der Kirche zu Hilter, verbunden mit einer kurzen Andacht, statt. Mit dem Preisen sollen Nächstenliebe in der Gesellschaft, die Teilhabe von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen anerkannt und gefördert werden. Solche Aktivitäten stehen im Zeichen der diakonischen Idee.
Der „Doris-Janssen-Reschke-Preis“ erinnert an die erste Landessuperintendentin im Sprengel Osnabrück, die dem diakonischen Handeln besondere Beachtung schenkte mit der Begründung: „Eine christliche Gemeinde ohne diakonisches Bemühen verfehlt ihre Daseinsberechtigung“, so erklärte die verstorbene Theologin im Jahr 2008. Die Diakonie-Stiftung. Aufgabe der Diakonie-Stiftung ist es, Menschen in aktuellen Notlagen zu helfen, nämlich dann, wenn gesetzliche Ansprüche nicht bestehen oder diese erst mit zeitlicher Verzögerung gewährt werden.
Für den DRK-Kreisverband Wittlage e.V. konnte stellvertretende Vorsitzende Ulrike Schnittker gemeinsam mit den Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Bad Essen, Dr. Josef Hoffschröer und Günter Harmeyer entgegennehmen. Der Arbeitskreis Ökumene wurde durch Helmut Schnitker, Rita Fahrenkamp, Monika und Josef Stallmann vertreten. Für das Foto hatten die Teilnehmer eigens die einheitliche Schürze mit dem Logo der Wittlager Mahlzeit angelegt.
Beitrag: Eckhard Grönemeyer
Bilder: Diakoniestiftung, Eckhard Grönemeyer, Archivbild