Im Jahr 2015 wurde an den Feuerwehrausschuss in der Gemeinde Bad Essen der Wunsch herangetragen, für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkräfte in der Gemeinde Bad Essen eine „Vergünstigungskarte“ herauszugeben. Nach eingehender Prüfung haben Rat und Verwaltung diesen Vorschlag in die Tat umgesetzt. Gesucht wurde ein passender Name für diese Karte mit Vergünstigungen heimischer Betriebe. Es gab verschiedene Vorschläge, auch in englischer Sprache – durchgesetzt hat sich mehrheitlich der Begriff „Blaulichtkarte“.

In den Ortsfeuerwehren der Gemeinde leisten rund 430 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich und unentgeltlich einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft, bei Verkehrsunfällen, der Vermisstensuche, bei Brandeinsätzen und vielen anderen Notfällen. Im Jahresschnitt leisten viele „Blauröcke“ oft mehrere hundert Dienststunden bei Einsätzen vor Ort, aber auch bei der Gerätepflege und der Ausbildung. Erst kürzlich wurde die Ortschaft Bad Essen von einem Großbrand an einem alten Fachwerkhaus heimgesucht. Unzählige Feuerwehrkräfte bekämpften das Feuer und schützten die unmittelbar angrenzenden Nachbarhäuser vor einem Überspringen der Feuergefahr.

Der Sanitätsdienst vom DRK-Ortsverein Bad Essen, unterstützt durch Verstärkungskräfte vom Bohmter DRK-Ortsverein, standen bereit, um Einsatzkräften und Bewohnern Notfallhilfe zu gewähren. Bei längerdauernden Einsätzen werden die Hilfskräfte auch mit Getränken und Verpflegung versorgt, denn oft gehen Großeinsätze über viele Stunden und bis in die Nachtzeit.

Von der Brandruine des einst schmucken Fachwerkhauses an der Nikolaistraße ging eine Gefahr aus, nämlich das der Giebel auf die Straße stürzen könnte. Hier wurde das Technische Hilfswerk am Wochenende eingesetzt, um durch eine Sicherungskonstruktion in Holzbauweise eine Gefahr abzusichern.

Bei Unglücksfällen auf dem Mittellandkanal oder anderen Wasserflächen wird die DLRG-Ortsgruppe mit Rettungstauchern und Schlauchbooten gerufen.

So war es für den Feuerwehrausschuss selbstverständlich, dass die „Blaulichtkarte“ allen Hilfskräften im örtlichen Katastrophenschutz zu Gute kommen sollte. Eingeführt wurde die „Blaulichtkarte“ erstmals 2016, jeweils mit einer Laufzeit von drei Jahren. Mit hauptamtlichen Kräften etwa den Brandschutz im ländlichen Bereich sicherzustellen, wäre nur mit einem großen Kostenaufwand möglich, da ja rund um die Uhr eine Einsatzschicht zur Verfügung stehen müsste. Deshalb ist es für die Bürger und die Gewerbebetriebe, die letztlich die Kosten der kommunalen Daseinsvorsorge über Steuern zu bezahlen haben, wirtschaftlich günstiger, wenn dieser notfallmäßige Brandschutz- und Rettungsdienst von ehrenamtlichen Kräften unentgeltlich erbracht wird.

Zahlreiche Geschäfte und Betriebe bieten deshalb den Inhabern der „Blaulichtkarte“, jeweils in Verbindung mit dem Personal- oder Dienstausweis der Organisation eine Vergünstigung in Form eines Preisnachlasses. Die Gemeinde Bad Essen aktualisiert jährlich das Verzeichnis der Geschäfte und Betriebe, die diese „gute Sache“ jeweils mit unterschiedlichen Preisnachlässen unterstützen. Das aktuelle Verzeichnis ist jeweils auf der Homepage der Gemeinde Bad Essen nachzulesen.

Gemeindebrandmeister Jens Wagener ist überzeugt davon, dass die „Blaulichtkarte“ sehr sinnvoll ist und zur Motivation der ehrenamtlichen Kräfte beiträgt. So erhalten Feuerwehr-Anwärter nach der Trupp-Mann-Prüfung die „Blaulichtkarte“ überreicht.

Einen Preisnachlass geben:

Athen-Griechisches Restaurant; Autohaus Beutler GmbH & Co.KG; Behring Elektro-Haustechnik, Wittlage; Schlüsseldienst Bonkowski-GmbH, Wehrendorf; Holger Ufer, Sportbootverleih; Restaurant Cervantes, Harpenfeld; Degener & Rose, Optiker, Bad Essen; Eilers-Media, Lockhausen; Eiscafé Italia, Bad Essen; Flair-Party-Service, Wimmer; Malerbetrieb Ralf Freyer; Gottlieb-Reisen, Wimmer; Hagebaumarkt Bad Essen mit dem Baumarkt Gartenstraße; Innovative Haustechnik GmbH Christian Hausfeld; Blütengenuss Becker-Vette, Bad Essen; Hotel „Haus Deutsch Krone“ Restaurant; Jeans Kate GmbH, Bad Essen; Juttas Kochbar, Bad Essen; Kaffeemühle Gastronomie GmbH, Kirchplatz; Kur-Apotheke Beate Steegmann; Fahrradhaus Benjamin Lilier; Lindenapotheke Flerlage, Bad Essen, Lindenstraße; Loheide & Kraft Fahrschulen GmbH, Lindenstraße; Nürgül’s Haarmony, Frisörsalon; Siefker Haustechnik GmbH; Sonnenstudio Lichtblick, Lindenstraße; Stilhafen Modegeschäft für Männer, Lindenstraße; Tourist-Info Bad Essen; VfL-Lintorf e.V. – Die Gemeinde Bad Essen beteiligt sich an dieser Aktion für die ehrenamtlichen Helfer mit einem 50 % Preisnachlass für alle Eintrittskarten im Sole-Freibad Bad Essen und im Hallenbad Lintorf, natürlich nur für den Inhaber der Berechtigungkarte.

Die Karte wird von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern nachgefragt und genutzt – so dass der selbstlose und unentgeltliche Einsatz auf diese Weise eine kleine Anerkennung findet. Den beteiligten Betrieben und Geschäften wurde seitens der Gemeinde Bad Essen Dank ausgesprochen.

Text und Foto: Eckhard Grönemeyer