Finja darf mit 15 Jahren schon DRK-Ausbildungshelferin werden…
Neue Ausbildungshelferin darf schon mit 15 Jahren im DRK aktiv werden
Bei der Arbeitstagung der DRK-Ausbildungskräfte im DRK-Sozialzentrum in Wittlage gaben die versammelten Teilnehmer ohne Gegenrede „grünes Licht“ für eine Ausnahme: Die 15jährige Schülerin Finja Wloch aus Ostercappeln-Hitzhausen darf im Rahmen einer Ausnahme-Genehmigung schon jetzt bei Erste-Hilfe-Lehrgängen als „Ausbildungshelferin“ mitwirken – eigentlich ist das 16. Lebensjahr die Voraussetzung dafür, aktiv im DRK mitzuarbeiten.
Die große und sechs Jahre ältere Schwester von Finja, nämlich Lara Wloch, dürfte hier eine Vorbildrolle übernommen haben. Lara kam ebenfalls sehr jung zum DRK-Kreisverband, absolvierte die 60-stündige Sanitätsfachausbildung, machte „nebenbei“ ihr Abitur am Gymnasium Bad Essen, war Ausbildungshelferin und bestand nach Fachlehrgängen an der Landesschule die Prüfung, um für das DRK-Erste-Hilfe-Lehrgänge geben zu dürfen. Lara, körperlich kein Schwergewicht, kann sich in den von ihr geleiteten Lehrgängen durch Kompetenz auch gegenüber älteren Teilnehmern durchaus behaupten. Diese Fachkompetenz verleiht zweifelsohne Autorität, ohne autoritär in den Kursen agieren zu müssen. Lara, die nach dem Abitur eine Ausbildung im hauptamtlichen Rettungsdienst absolvierte, konzentriert sich jetzt auf ihr Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster. Neben der ehrenamtlichen Arbeit im DRK kommen bei Lara andere Freizeitinteressen nicht zu kurz.
Manchmal sind Geschwister nicht „kompatibel“, zu verschieden in ihrem Wesen, ihren Neigungen und Interessen. Scheinbar nicht so bei den Wloch-Mädchen. Finja stellte sich in der Versammlung mit ihren persönlichen Erwartungen vor, und aus ihren Aussagen konnte geschlossen werden, dass ein gewisser Ehrgeiz vorliegt, nämlich ein Ziel zu erreichen, wobei die „große Schwester“ einen Rollenmodel gewesen sein dürfte. Auch Matthias Hoffmeier aus Brockhausen konnte schon als 15jähriger im DRK mitwirken; er ist jetzt auf dem Weg um seine Prüfung als Ausbilder für die Erste-Hilfe zu absolvieren.
DRK-Ausbildungsleiter Jürgen Kluge ließ darüber abstimmen, ob Finja schon ein Jahr vor der eigentlich zulässigen Altersgrenze mitwirken kann. Es gab nur Zustimmungen, auch vom DRK-Kreispräsidenten Rainer Ellermann. Junge und engagierte Nachwuchskräfte für die Ausbildungstätigkeit und die Mitwirkung im Katastrophen- und Rettungsdienst sind rar, die wenigen Engagierten sollten nach Kräften in ihrer Entwicklung gefördert werden. Diejenigen, die Erste-Hilfe-Lehrgänge für das DRK durchführen, lernen neben dem Fachwissen auch didaktische und pädagogische Grundbegriffe und die freie Rede in einer Gruppe. Heute in der Gesellschaft eher selten, dass sich junge Leute langfristig mit aktiven Leistungen einbringen.
Der DRK-Kreisverband Wittlage führt im März/April 2022 im DRK-Zentrum in Bohmte einen 60-stündigen Sanitätsfachlehrgang durch. Die Lehrgangsleitung liegt bei Melanie Sälter, Heiko Klawuhn und Jürgen Kluge. Am 20. März 2022 gibt es ein Einführungsseminar zur Genfer Konvention und zu den sieben Grundsätzen des DRK, die international und universell gelten. Dieses Seminar leitet Jürgen Kluge. Das nächste Ausbildertreffen findet am 28. März 2022 in den Räumen des DRK-Kreisverbandes Wittlage statt.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer