Jubiläumsfestschrift des DRK Wittlage: 150 Jahre auf 96 Seiten
(Wittlager Kreisblatt) Zum 150-jährigen Jubiläum hat das Deutsche Rote Kreuz Wittlage jetzt eine Festschrift herausgegeben. Die große Feier ist auf nächstes Jahr verschoben.
Jeder Platz im Sozialzentrum des DRK Wittlage ist belegt und auf dem Außengelände steht ein großes Zelt, um auch wirklich genügend Platz für die vielen Besucher der Feier zum 150-jährigen Jubiläum zu haben, falls es regnet: So hätte es sich das DRK Wittlage gewünscht und so war alles für den vergangenen Samstag auch geplant.
"Zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger“
Dass daraus nichts wurde, versteht sich in Pandemie-Zeiten schon fast von selbst. Die Feier wurde abgesagt. Aber ganz sang- und klanglos verstreichen sollte der Tag, an dem an die Gründung des „Localvereins für das Amt Wittlage zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger“ vor 150 Jahren erinnert werden sollte, auch nicht.
So konnte DRK-Kreispräsident Rainer Ellermann mit dem Wochenende 3./4. Juli 2021 nicht nur schon einen – voraussichtlichen – Nachholtermin für die Feier nennen, sondern auch die fertige Festschrift präsentieren, in der sich Geschichte und Geschichten des DRK Wittlage nachlesen lassen.
„Ich bin froh und stolz, dass wir ein so tolles Werk haben. Ich hätte es heute gern vor 150 Gästen überreicht, aber das ist nun so“, sagte Ellermann, als er die ersten Exemplare an die Mitglieder des Kreispräsidiums und Vertreter der Ortsvereine überreichen konnte.
Coronabedingt seien zwar auch die Vorbereitungen zur Erstellung der Festschrift anders vonstatten gegangen als gedacht: „Der Arbeitskreis konnte nur einmal zusammenkommen – alles andere ging über elektronische Medien.“ Aber das Ergebnis habe alle Erwartungen übertroffen: „Als wir anfingen, waren wir von 30 bis 40 Seiten ausgegangen. 96 sind es geworden“, sagte Ellermann.
„Können wir das nicht noch unterbringen?“
Die Arbeit an der Festschrift habe viel Spaß gemacht, bestätigte Bodo Lübbert, stellvertretender Vorsitzender des DRK Bohmte. Aus einem „Heftchen“ sei nach und nach ein richtiges kleines Buch geworden. Vor allem Pressewart Eckhard Grönemeyer sei immer wieder mit neuen Beiträgen gekommen und habe gefragt: „Können wir das nicht noch unterbringen?“, erinnerte sich Lübbert, der das Projekt für die Ostercappelner Druckerei Niemeyer betreut hatte, lachend. 2.000 Exemplare beträgt jetzt die Auflage. Die Festschrift soll an alle Mitglieder der Ortsvereine und der Bereitschaft verteilt werden und ist auch in den Kleiderkammern oder bei den Präsidiumsmitgliedern kostenfrei erhältlich.
Ein Ehrengast war zur Präsentation der Festschrift eigens aus Berlin angereist: der Mediziner Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer. Sein Vater war in den 1960er- und 1970er-Jahren DRK-Kreisgeschäftsführer. Diese Zeit habe einige prägende Erinnerungen bei ihm hinterlassen, sagte Karsten Dreinhöfer. Zum Beispiel, als er im Alter von 16 Jahren vom Baum gefallen und so schwer gestürzt sei, dass DRK-Mitglieder ihn retten und ins Krankenhaus bringen mussten – „neun Wochen Ostercappeln“. Oder als er 1980 zum ersten Mal einen Krankenwagen fürs Rote Kreuz gefahren habe – Auftakt zu einer erfolgreichen Karriere als Mediziner. Dem DRK Wittlage fühle er sich deshalb nach wie vor verbunden.
Was steht in der Festschrift?
Was zeichnet die einzelnen Ortsvereine im Wittlager Land aus? Was sind die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum Rettungsdienst im Landkreis Osnabrück und im Wittlager Land? Was hatte Gräfin Else von dem Bussche mit dem DRK zu tun? Wie hat sich aus dem militärischen Sanitätsdienst die moderne Bereitschaft entwickelt?
All das lässt sich in der Festschrift genauso nachlesen wie zum Beispiel die Entwicklung des Jugend-Rotkreuzes, Berichte über die Kleiderkammern, Blutspende, Hilfsgüter-Transporte oder die nicht wegzudenkende DRK-Feldküchenmannschaft und ihre legendäre „Gulaschkanone“.
„Ich empfehle, es in Ruhe zu lesen. Es sind viele interessante Sachen drin“, konnte Kreispräsident Ellermann nur bestätigen. „Und wenn jemand dann zum 175. Jubiläum einlädt, kann er die Festschrift als gute Grundlage nehmen.“