Leben retten: Herz-Druck-Massage und Einsatz des externen Defibrillators (AED)
– DRK-Kreisausbildungsleiter Jürgen Kluge fördert die Breitenausbildung in dieser Sofort-Anwendung bei Herzstillstand.
Diesmal konnte Jürgen Kluge Mitglieder aus der DRK-Familie im DRK-Sozialzentrum in Wittlage unterweisen. Es waren die DRK-Helferinnen und Helfer der Sozialgruppe, die für den DRK-Ortsverein Bad Essen bei vielen Veranstaltungen ehrenamtliche Hilfe leisten, etwa bei den Blutspende-Terminen. Die Gruppenleitung liegt bei Andrea Wobig und Christa Warning. Nach einer Kaffeetafel begann Jürgen Kluge mit dem ersten Teil seiner DRK-Erste-Hilfe-Ausbildung.
Sehr praxisnah und anschaulich war die Einweisung. Täglich kann jeder Mensch mit einer lebensbedrohlichen Situation konfrontiert werden. Zur Hilfeleistung ist der Erwachsene gesetzlich (oder auch moralisch) verpflichtet; wenigstens per Smartphone den Notruf zur Rettungsleitstelle in Osnabrück (Kreiszentrum) kann jeder, auch wenn er unfähig sein sollte für weitergehende Rettungsmaßnahmen.
Der Bundesgesetzgeber und die Länder haben sich darauf verständigt, dass es künftig in allen öffentlichen Gebäuden und an zentralen Stellen „Defis“ (externe automatisierte Defibrillatoren) gibt. Es bleibt abzuwarten, wann dieses sinnvolle Gesetz an der Basis umgesetzt wird; allerdings sind die Defi-Geräte noch immer recht teuer und auch die Wartungskosten sind zu beachten.
Eine leblose wirkende bewusstlose Person, sollte energisch vom Ersthelfer angesprochen werden. Dann die einfache Prüfung, ob die Atmung noch funktioniert, etwa ob sich der Brustkorb noch hebt oder die Atemluft spürbar ist. Wenn nicht – dann sofort den Notruf absetzen über die Notruf-Nummer 112. Die Mitarbeit der Rettungsleitstelle erfragen heute, welche Notlage akut vorliegt und welche Maßnahmen der Ersthelfer sofort und bis zum Eintreffen des hauptamtlichen Rettungsdienstes treffen kann.
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte regelmäßig geübt werden. Das DRK bietet hier Wiederholungs- und Auffrischungslehrgänge an. Der Patient wird auf den Rücken gedreht, die Bekleidung des Brustkorbs wird geöffnet und unterhalb des fühlbaren Brustbeins ist der Druckpunkt. Gedrückt wird mit dem Handballen, der zweite Handballen wird zur Druckverstärkung eingesetzt.
30 mal wird die Druckmassage im schnellen Rhythmus (ca. 100 Kompressionen pro Minute) durchgeführt, dann im Wechsel mit zwei Beatmungen. Wenn die Elektroden am Körper des Bewusstlosen angebracht sind, so sagt eine Stimme des AED, wenn per Handdruck ein „Schock“, ein elektrischer Impuls ausgelöst wird. Danach wird die Herzdruckmassage fortgesetzt, bis der Rettungsdienst eintrifft und die weitere Versorgung übernimmt.
Jürgen Kluge als erfahrener Praktiker erklärte den Teilnehmern, dass in seiner lebensbedrohlichen Situation Laien als Ersthelfer unter großem Stress stehen; deshalb ist eine regelmäßige Nachschulung sinnvoll und so könnte möglicherweise das Leben anderer Menschen gerettet werden. Der Herzstill-Stand kann ganz unterschiedliche medizinische Ursachen haben, dies muss der Ersthelfer aber nicht beurteilen.
Erste-Hilfe-Ausbildung muss nicht langweilig sein. Jürgen Kluge verstand es, mit Humor und auflockernden Worten die Spannung auf Aufmerksamkeit der Teilnehmer wach zu halten.
Es ist gut, wenn möglichst viele Menschen in einer lebensbedrohlichen Lage wie der Herzstillstand anderen Menschen fachlich gut helfen können. Viel Zeit zum Überlegen bleibt oft nicht, jede Minute, wo das Gehirn nicht durchblutet bzw. mit Sauerstoff versorgt wird, kann später zu Beeinträchtigungen führen.
Die Mitglieder der DRK-Sozialgruppe im DRK-Ortsverein Bad Essen erhalten demnächst den Teil II der Auffrischungsausbildung.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer